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AutorenbildJulia Schoch

Warum das eigentlich ein ganz guter Titel ist...

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aber ich ihn anders schreiben würde, wenn ich könnte, wie ich wollte


ODER: Warum das ein guter Titel ist, wenn man ihn anders schreibt


Ich möchte in diesem Artikel Füllwörter und Modalverben nicht verteufeln. Sie gehören üblicherweise zu einem Schreibstil dazu und etwas 100% von Füllwörtern befreien würde ich niemals. Trotzdem kann man bei den meisten Autoren gut 95% der Füllwörter und Modalverben streichen. Was ich mit Füllwörtern meine? Besonders häufig lese ich „etwas“ oder „ziemlich“

„Er war ziemlich groß“ à „Er war groß“ (Die Aussage erfährt durch das Füllwort überhaupt keine andere Bedeutung, kann also weg.

„Sie war etwas kleiner als der Ball“ à „Sie war kleiner als der Ball“ (Genau die gleiche Aussage, man braucht das Füllwort hier nicht.


Es gibt noch eine ganze Reihe an Füllwörtern: Sozusagen, halt, also, ein bisschen, tatsächlich…


Aber Füllwörter können in anderer Funktion auch nützlich sein, beziehungsweise sogar notwendig! Es kommt darauf an, wie ihr sie benutzt, also anwendet.


Hast du es gemerkt? 😉 Ich habe ein Füllwort benutzt. Es hatte in dem Satz aber eine tragende Funktion. Natürlich könnte man argumentieren, dass ich den Nachsatz nicht brauche, aber das liegt hier dann nicht allein am Füllwort.


Was sind eigentlich Modalverben? Und warum können die weg?


Im Deutschen werden gewöhnlich die sechs Verben dürfen, können, mögen, müssen, sollen und wollen als Modalverben aufgeführt. Diese Verben sind dadurch charakterisiert, dass sie in ihrer modalen Funktion ein weiteres Verb brauchen. Dann kann man auch gleich das zweite Verb pur nutzen, oder?

Anders als Füllwörter, die noch andere Funktionen einnehmen können (s.o.) oder auch in geringem Ausmaß den Text beleben, sind Modalverben in aller Regel unnötig – wenn sie Modal gebraucht werden!

Er musste niesen à Er nieste

Er konnte essen à er aß


Achtet beim Korrigieren darauf, dass die Wörter auch wirklich modal gebraucht werden. Natürlich haben auch Modalverben unverzichtbare Funktionen. Das soll in euren Kopf reingehen 😉.



Und was mache ich, wenn ich zu solchen „Fehlern“ neige?


Die meisten Schreibprogramme haben einen „Füllwort- und Modalverbenfilter“ eingebaut und weisen dich relativ zuverlässig darauf hin. Ich habe mit Papyrus gute Erfahrungen gemacht, obwohl das Programm stellenweise auch etwas übereifrig war.


Letztlich ist es auch die Aufgabe einer guten Lektorin, dich darauf hinzuweisen und dir ggf. Tipps und Leitfäden für die Überarbeitung an die Hand zu geben. Strg+F lässt dich beispielsweise schnell gewünschte Wörter im Text finden und du musst nicht mehr überall durchscrollen.

Alles andere ist eine Gewohnheitssache und wenn du ernsthaft daran arbeitest, wirst du die Füllwortdichte in deinen Texten sicher schon bald verringern! Hat dir der Schreibtipp gefallen? Dann klicke dich gerne noch durch meine anderen Tipps.


Deine Julia

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