Verlag oder Selfpublishing, was ist besser?
Möchtest du ein Buch veröffentlichen, hast du zwei Möglichkeiten: Entweder du bewirbst dich bei einem Verlag oder du gehst ins Selfpublishing. Bei diesen Möglichkeiten gibt es kein besser oder schlechter, nur ein anders. Ich möchte dir hier die Vor- und Nachteile der beiden Methoden präsentieren.
Vorteile Verlag
Der Verlag trägt das ganze unternehmerische Risiko. Das bedeutet, du musst keinen Cent für die Veröffentlichung bezahlen und wirst am Gewinn des Verlags beteiligt. Verlage haben meistens ein Werbebudget und können deine Bücher auf Messen ausstellen, das bedeutet mehr Sichtbarkeit für dich. Achtung: Das gilt nicht für jeden Verlag, aber auch Kleinverlage stellen auf den großen Messen aus und du wirst dann ausliegen. Du alleine solltest gut überlegen, ob du die Kosten stemmst.
Das Image: Es ist ungerecht, aber in vielen Leser:innenköpfen steckt immer noch das Vorurteil, dass Verlagsbücher besser sind und werden deshalb eher gekauft.
Professionelle Arbeit am Manuskript: Die Coverdesigner:innen, Lektor:innen und Korrektor:innen, die Setzer:innen sind alle vom Verlag geprüft und erfüllen gewisse Standards.
Nachteile Verlag
Die lange Wartezeit: Du möchtest jetzt ein Buch veröffentlichen und hast sogar schon ein Manuskript? Das ist super! Allerdings wartet noch viel Arbeit auf dein Buch und dann muss es in die Planung des Verlags passen. Bis dein Buch veröffentlicht wird, kann schon mal ein Jahr vergehen. Absagen, Absagen, Absagen… Wer zum Verlag will, braucht einen langen Atem. Die meisten Verlage werden mit Manuskripten überschüttet, da ist es schwer, aus der Masse hervorzustechen. Wenig Mitspracherecht: Der Verlag hat das letzte Wort beim Cover und bestimmt die Mitarbeiter:innen am Manuskript. Abgabe einiger Rechte: Du schließt mit dem Verlag einen Vertrag, in dem du ihm einige Rechte gewährst. Welche genau, kann von Vertrag zu Vertrag variieren, aber du hast definitiv nicht mehr die alleinigen Rechte an deinem Manuskript. Geringerer Gewinn: Die Spanne der Gewinne ist für die Autor:innen bei Verlagen wesentlich geringer.
Vorteile Selfpublishing
Keine Wartezeiten: Hast du ein fertiges Manuskript, kannst du es heute bei einem Dienstleister hochladen und veröffentlichen. Kein Programmplatz, keine Quartalsplanung steht dir im Weg.
Hohes Selbstbestimmungsrecht: Nicht nur alle Rechte bleiben bei dir, auch du alleine entscheidest, wer an deinem Buch mitarbeitet. Wie das Cover aussieht, welche Passagen gestrichen werden, et cetera. Niemand redet dir in irgendwas rein!
Höhere Margen: Die Gewinnspanne für Autor:innen sind im Selfpublishing wesentlich höher als beim Verlag. Je nach Vertrag und Dienstleister kannst du sogar mit doppelter Marge rechnen.
Nachteile Selfpublishing
Das unternehmerische Risiko liegt ganz bei dir. Die Kosten für ein Buch können schnell in die Höhe schießen, wenn sich das Veröffentlichen lohnen soll, muss es das auch wieder einbringen. Für Marketing bist du selbst verantwortlich, das bedeutet ebenfalls Arbeit. Selfpublishingtitel werden in aller Regel nicht im Buchhandel ausgelegt, beziehungsweise haben es deutlich schwerer als Verlagstitel. Das Image: Selfpublishing haftet noch immer etwas Laienhaftes an und wird deshalb weniger beachtet (auch wenn es in den letzten Jahren deutlich an Anerkennung gewonnen hat).
Und, für welche Variante hast du dich entschieden?
Neben all den Vor- und Nachteilen muss noch unbedingt gesagt werden, dass es heute möglich ist, von Titel zu Titel neu zu entscheiden, welchen Weg man geht. Es gibt immer mehr sogenannte Hybridautoren, die sowohl Titel bei Verlagen als auch im Selfpublishing veröffentlicht haben.
Möchtest du eine Einschätzung von mir, für was dein Titel geeignet ist? Dann schreib mir eine Mail an juliaschochdaub@gmail.com!